Ohorn – Das Bürgerportal

Ohorns Gasthäuser

Die älteste Gaststätte war im sogenannten Jägerhaus, heute Nr. 257 in den Röderhäusern, nahe der Buschmühle. Kleinstück berichtet: „Christoph Kaiser, geboren 1680, kam als Revierförster auf das Jägerhaus, schänkte auch daselbst Bier. Dieser hat auch zuerst die herrschaftliche Schänke. welche einer, namens Unger, unter der Herrschaft derer von Maxen bauen lassen, bezogen.“

Der Gasthof „Zur Eiche“
war ursprünglich die „herrschaftliche Schänke“. Sie wurde um das Jahr 1708 erbaut. Fast ein Jahrhundert lang hatte die Familie Philipp die Schänke inne. Der Tanzsaal war zirka 60 qm groß, 1857 wurde er vergrößert, brannte aber 1897 mitsamt dem ganzen Anwesen völlig nieder. Der damalige Inhaber, Eduard Weitzmann, errichtete auf der Brandstätte den heutigen Gasthof „Zur Eiche“ mit großem Saal.

Der Ohorner Ratskeller
hat eine lange Vorgeschichte. 1872 hatte hier auf dem Grundstück seines Schwiegervaters der Fleischer Friedrich Philipp einen Gasthof errichtet und ihn „Friedrichshöhe“ getauft. Unter einem seiner Nachfolger wurde der Gasthof umbenannt und hieß „Zu den drei Sternen“. Die Ohorner nannten die Wirtschaft aber weiterhin kurz „Die Höhe“. Schließlich hieß die Höhe „Obergasthof“ und dabei blieb es, bis die Gemeinde das Grundstück erwarb und in den Jahren 1924/25 zum Rathaus mit Ratskeller umbaute.

Die Mittelschänke
war früher „Bei Gassen-Schönes“ oder kurz „bei Gassens“. Unsere „Alten“ wissen das alle noch. Der erste Gastwirt war 1867 Friedrich August Schöne. Unter dem Nachfolger Hübner blieb es „bei Gassens“. 1920 erwarb Max Petermann den Gasthof und nannte ihn „Petermanns Gasthaus". 1929 kaufte der Ratskellerpächter Paul Mehnert das Grundstück. Unter dem Pächter Artur Mehnert erhielt die Wirtschaft den heutigen Namen „Mittelschänke“.

Die Buschmühle
Die Schankberechtigung des Jägerhauses ging 1735 auf die Obermühle über. Der Müller Max Fischer richtete in seinem Grundstück die heutige Gastwirtschaft „Buschmühle“ ein. Infolge der herrlichen Lage an Wald und Wasser ist sie zu einem beliebten Ausflugspunkt geworden.

Die Silberweide
In den Waldhäusern erhielt 1869 Friedrich Julius Frenzel die Konzession für seine Gastwirtschaft „Zur Silberweide“. 1898 ging sie in den Besitz der Familie Wünsche über. In der Silberweide geben sich Ohorns Kegler regelmäßig ein Stelldichein.

Die Luchsenburg
wurde um 1750 als Forsthaus erbaut. Es gehörte zum Rittergut Bischheim. Die Bünaustraße, ein Waldweg oberhalb der Luchsenburg, erinnert noch heute an die früheren Besitzer. 1895 erwarb der Pulsnitzer Fabrikbesitzer Georg Hempel zugleich mit dem Ohorner Rittergut das Waldstück von der Luchsenburg bis zum Ende der Hochsteinstraße, die sogenannte Karpfenschnauze. Damit ging auch das Forsthaus mit der Gastwirtschaft „Zur Luchsenburg“ in den Besitz des Ohorner Rittergutes über. Bis 1918 bewirtschaftete die Luchsenburg der herrschaftliche Förster Julius Hoppe. Mit seinem Wegzug wurde die Försterei eingezogen. Die Gastwirtschaft blieb bestehen. 1922 kam das Grundstück mit der Eingemeindung des Rittergutes, das bis dahin selbständiger Gutsbezirk war, zur politischen Gemeinde Ohorn. 1931 kaufte der Fabrikbesitzer Frobe in Oberfrohna bei Limbach mit dem gesamten Waldgebiet die Luchsenburg und ließ sie vollständig umbauen. 1936 kam sie in Helldorffschen Besitz, und seit 1945 ist sie im Zuge der Bodenreform in staatlichen Besitz übergegangen. Sie hat sich all die Zeiten hindurch ihren guten Ruf als beliebtes Ausflugs- und Wanderziel bewahrt.

Stanges Gasthof
in der Röder wurde 1857 auf der niedergebrannten Häuslernahrung des Franz Bürger errichtet. Nach Stange, Vater und Sohn, übernahm 1919 der Schwiegersohn Paul Barth die Gastwirtschaft.
Vor 120 Jahren befand sich im Hause Nr. 39 im Mitteldorf ebenfalls eine Gastwirtschaft. 1841 erbaute die Rittergutsherrschaft daneben einen Gasthof mit Fleischerei und Tanzsaal. Die Gastwirtschaft fand nur wenig Zuspruch, darum wurde sie 1859 in eine Mahl- und Schneidemühle mit Dampfbetrieb umgewandelt, Seither heißt das Grundstück in Ohorn: Die Dampfmühle. 1891 ging auch dieser Betrieb wieder ein. Die hohe Esse wurde umgelegt. Es entstanden Wohnungen für Hofeleute, der Saal wurde zum Geräteschuppen. 1929 erwarb der Verein für die kirchliche Versorgung Ohorns die Dampfmühle und baute den Saal zu einem stimmungsvollen Kirchenraum, den Betsaal, um. Seither heißt das Grundstück: Kirchlehn Ohorn.
Der Gickelsberg hatte 1868 eine Gastwirtschaft „Zur Gartenlaube“ im Hause Nr. 97 B. Sie ging bald wieder ein. 1895 erbaute der Webstuhlbauer Anton Birnstein das Gasthaus „Zur weißen Ente“. Birnstein hatte die Gastwirtschaft 41 Jahre lang inne, hieß allgemein der Enterich und war ein urwüchsiges Original.