Die Ohorner Flur und ihre Bewässerung
Die Pulsnitz: Sie hat ihre Quelle im Keller des Hauses Nr. 145 im Oberdorf, fließt in südlicher und westlicher Richtung durch Ohorn, gelangt durch das Waldgebiet der Hufe nach Pulsnitz. In einem weiten Tale durchfließt sie die Orte Friedersdorf, Reichenbach, Reichenau und Königsbrück. Sie wendet sich dabei immer mehr nach Norden, um schließlich — nachdem sie den Schradenwald durchflossen hat — unweit der Stadt Elsterwerda in die Schwarze Elster zu münden. Ihre Länge beträgt 62 km. Ihr Name bedeutet: Die Schleichende. In vielen alten Urkunden wird sie immer wieder erwähnt als Grenzfluß zwischen den Ländern Böhmen und Meißen. So teilte sie unseren Ort in Meißnisch- und Böhmisch-Ohorn. Auch in Pulsnitz bestand bis vor kurzem neben der Stadt die selbständige Dorfgemeinde Pulsnitz M. S. d. h. Meißner Seits.
Die Röder: Sie entspringt in dem Rammenauer Ortsteil Röderbrunn (in der Nähe der Luchsenburg). Kurz vor ihrem Eintritt in den Ohorner Obermühlteich speist sie das Wasserwerk für die Orte Bretnig und Großröhrsdorf. Sie durchfließt unseren Ortsteil Röderhäuser. Durch den Niedermühlteich gelangt sie nach Bretnig, um von hier in breiter Talaue durch Großröhrsdorf, Kleinröhrsdorf nach Radeberg und von hier in langsamem, gewundenem Lauf nach Radeburg und Großenhain zu kommen. Sie nähert sich nun bis auf 6 km der Pulsnitzmündung und mündet ebenfalls in die Schwarze Elster. Ihr Lauf ist 98 km lang.
Die Schwarze Elster entspringt am Hochstein, fließt gleich in nördlicher Richtung — ohne Ohorner Gemeindefluren zu berühren — nach Elstra, Kamenz, Hoyerswerda, Elsterwerda und mündet als stattlicher Fluß nach 188 km langem Lauf bei Wittenberg in die Elbe.
Das Hahneflüßchen oder der Hartbach entspringt auf dem Hahneberg (Ortsteil Gickelsberg), berührt nur ein kurzes Stück Ohorner Flur, gelangt durch die Eichhart (= Eichenwald) nach Friedersdorf, durchfließt dort den Hartbachteich, speist die alte Hartbachmühle und mündet in die Pulsnitz.
Der Haselbach hat seine Quelle an der Stipendie, durchfließt in munterem Lauf unseren Oberbusch, den Schwarzen Teich an der Obersteinaer „Finke", dann die Dörfer Möhrsdorf, Gersdorf, Bischheim (das sogenannte Haselbachtal), um bei Reichenau ebenfalls in die Pulsnitz einzumünden.