Aus Ohorns Kulturleben
Schon im Jahre 1865 gründeten die sangesfreudigen Ohorner einen Gesangverein. Es war der Liederkranz, der in vielen Veranstaltungen die Einwohnerschaft erfreute. Später schlossen sich außerdem eine Anzahl Arbeiter zum Arbeiter-Gesangverein zusammen. Nach 1945 entstand aus beiden Vereinen der Volkschor Ohorn. Er trat schon mehrmals öffentlich auf und erntete immer reichen Beifall. Der ebenfalls 1865 gegründete Turnverein wurde bereits erwähnt. Die bei allen Deutschen beliebte Vereinsmeierei trieb auch in Ohorn ihre Blüten. So hatten wir früher einen Militärverein, einen homöopathischen Verein, einen Unterstützungsverein, den Jugendverein, den Radfahrklub „Ueber Berg und Tal“, den Bienenzüchterverein, die Rinderzuchtgenossenschaft, die Ziegenzuchtgenossenschaft, die Kleintierzüchter, den Obstbauverein, den Stenografenverein, den christlichen Frauenverein, den Bauverein und die Volksspielkunstgemeinschaft „Anton Ohorn“. Die Volksspiel-Gemeinschaft erlebte ihre Glanzzeit in den Jahren 1923 bis 1928. 1923 brachte sie das Volksstück „Der Heimat treu“ vom Heimatdichter Hermann Weise, Pulsnitz, zum ersten Male auf die Bretter. Sie hatte damit einen großen Erfolg. Das Stück wurde in vielen Orten aufgeführt, sogar auch in Dresden und Kötzschenbroda, 1928 zum 25. Male.
Die durch den Krieg verursachte materielle Not brachte alles kulturelle Leben zum Erliegen.
Die Bildung einer Ortsgruppe des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands und das Kulturhaus der MAS werden wesentlich dazu beitragen, daß auch bei uns in Ohorn ein Kulturleben aufblüht.