Forstsaatguternte in der Samenplantage Ohorn
Seit Anfang Oktober wurde in der Forstsamenplantage nahe der Ortslage Ohorn durch die Staatsdarre Flöha, Saatgut der Baumart Schwarz-Erle geerntet. Der Landkreis Bautzen ist für die Einhaltung der Bestimmungen nach dem Forstvermehrungsgutgesetz zuständig. In diesem Gesetz ist die Ernte und der
Vertrieb von Forstsaatgut und Forstpflanzen geregelt. Damit soll gesichert werden, dass in unseren Wäldern nur genetisch hochwertige, an die jeweiligen Bedingungen angepasste Bäume gepflanzt werden. Die Kontrolle und Ausstellung des Stammzertifikates für das Saatgut nimmt hoheitlich das Kreisforstamt war.
Die Beerntung erfolgt per Hand mittels Leitern am stehenden Baum. Gepflückt werden die einjährigen Fruchtzäpfchen. Um eine lohnende Erntemenge zu erzielen, ist Ausdauer und Wetterfestigkeit gefragt.
Die Erntemengen werden täglich in einer Sammelstelle angenommen, gewogen und gelagert. An dieser Stelle sei der Gemeinde Ohorn für die Bereitstellung der Sammelstelle gedankt. In diesem Jahr wurden 340 kg Erntegut eingebracht. In der Staatsdarre Flöha kommt das Erntegut zur weiteren Verarbeitung. Dabei werden Blätter, Zweige und Verunreinigungen von den Fruchtzapfen getrennt. Die Zäpfchen selber werden in einem komplizierten technologischen Prozess getrocknet („gedarrt“) um aus ihnen die eigentlichen Samen zu gewinnen, ohne das diese dabei Schaden nehmen.
Aus dem geernteten Rohgut lassen sich ca. 30 kg reine Samen erzeugen. Je nach Keimfähigkeit der Samen können daraus wiederum bis zu 500 Tausend Pflanzen angezogen werden.
Quelle: Amtsblatt des Landkreises Bautzen - Oktober 2008 - 25.10.2008 (PDF, nicht mehr online)