Drogen in Ohorn
Dieser Tage erlangte Ohorn mal wieder traurige Berühmtheit. Ein Drogenlabor wurde mit einem Großeinsatz der Polizei ausgehoben:
„Lucy“ - eine gemeinsame Fahndergruppe von Polizei und Zollfahndungsamt Dresden - hat nach mehrmonatigen Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bautzen am Mittwochnachmittag in Ohorn eine Drogenküche ausgehoben. Betrieben wurde sie von einem 24-jährigen Deutschen und einem 28-jährigen Tschechen mitten in der Stadt im Dachgeschoss eines Mietshauses. Neben dem Labor und rund 50 Gramm offensichtlich frisch produziertem Crystal beschlagnahmten die Fahnder 600 Gramm Amphetamin, 150 Gramm Haschisch und 130 Ecstasy-Tabletten. Mehrere hundert Cliptütchen deuteten auf einen gewerbsmäßigen Handel hin.
Zeitgleich mit der Aktion in Ohorn durchsuchten Zoll und Polizei die Räumlichkeiten eines 22-jährigen mutmaßlichen Drogen-Abnehmers in Bischofswerda, fanden dort 1,7 Kilogramm Haschisch, 50 Gramm Crystal und 5000 Euro Bargeld, die offensichtlich aus dem Handel mit Betäubungsmitteln stammen. Darüber hinaus statteten Beamte der Polizeidirektion Dresden einem Lieferanten einen Besuch ab und stellten Beweismittel sicher, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung des Zollfahndungsamtes Dresden, der Polizeidirektion Dresden und der Polizeidirektion Oberlausitz-Niederschlesien. Die beiden Betreiber des illegalen Drogenlabors und der Abnehmer in Bischofswerda wurden festgenommen.
Die Polizei geht davon aus, dass der Deutsche den Tschechen als "Koch" engagiert hat. Dieser brachte, so die Vermutung, sowohl die notwendigen Gerätschaften als auch die Kenntnisse zur Drogenproduktion mit und kümmerte sich um den Aufbau und Betrieb der Crystal-Küche. Beiden Beschuldigten werde zudem unerlaubter Handel mit weiteren Betäubungsmitteln wie Cannabis, Ecstasy und Kokain vorgeworfen, die sie offenbar von sächsischen Lieferanten bezogen und im näheren Umfeld verkauften.
Der Tscheche, stellte sich mittlerweile heraus, wird in seinem Heimatland bereits mit drei Haftbefehlen gesucht. In Deutschland steht er noch bis 1. Juni aufgrund einer Verurteilung wegen Schleusung unter Bewährung.
Quelle, Text und Bild: Dresdner Neueste Nachrichten-Online