Ohorn – Stadt der Zukunft
Um abschließend schlussfolgern zu können, ob Ohorn das Potenzial für eine Stadt in Zukunft hat, muss man noch Faktoren wie Bevölkerungsentwicklung, Industriegebiete und Arbeitslosigkeit mit einbeziehen.
Bevölkerungsentwicklung und Verstädterung
Ohorn war zu seiner Gründung ein kleines Bauerndorf mit rund 80 Einwohnern. In den kommenden 500 Jahren bekam Ohorn einen kleinen Zuwachs von etwa 400 Menschen. Erst zur Zeit der Industrialisierung nahm die Bevölkerung erheblich zu. 1830 hatte sich die Bevölkerung bereits verdoppelt.
Man kann dieses Bevölkerungswachstum auch anhand der in Ohorn gebauten Häuser betrachten. 1830 waren es 75 Häuser. Bis 1857 wurden rund 200 weitere Häuser gebaut. Bis zum zweiten Weltkrieg wuchs die Bevölkerung bis auf 2730 Einwohner. Durch den zweiten Weltkrieg mussten viele Ohorner an der Front kämpfen und verloren ihr Leben. Ungefähr 150 Menschen kamen nicht wieder zurück in ihre alte Heimat. Bis heute ist kein großer Bevölkerungszuwachs mehr zu erkennen. Im Gegenteil nimmt die Bevölkerung durch die Land-Stadt-Wanderung immer mehr ab. Ohorn hat heute eine Einwohnerzahl von rund 2550 Menschen und 657 Häusern, sodass man von einer Stadt diesen Fakten nach nicht reden kann.
Das Gewerbegebiet Bretnig – Ohorn
Um die Region Bretnig – Ohorn nach der Wende zu stärken, wurde 1991 mit der Umsetzung des Plans zur Errichtung eines Gewerbegebietes begonnen. Heute hat das Gewerbegebiet bereits eine Fläche von rund 350.000 m².
Die Gemeinden des Gewerbegebiets Bretnig und Ohorn liegen rund 30 km von der Landeshauptstadt Dresden entfernt. Insgesamt besitzt das Gebiet eine zentrale Lage im Freistaat Sachsen. Wichtige Branchen sind hier z. B. Textilindustrie, Elektronik, Maschinenbau, Handwerk und Landwirtschaft.
Die Autobahn 4 teilt das Gewerbegebiet in zwei Teile, der nördliche Teil mit einer Größe von 75.000 m², welcher als Mischgebiet, also Wohnungen und Industrie, genutzt wird und der südliche Teil mit einer Fläche von rund 285.000 m², der rein wirtschaftlich genutzt wird. Der Landkreis fördert die Erschließung des Gewerbegebietes mit Investitionshilfen von bis zu 75 %.
Arbeitslosigkeit
Ein zunehmendes Problem der westlichen Industrienationen ist die Arbeitslosigkeit. Das Gewerbegebiet Bretnig – Ohorn und die wenigen Fabriken in Ohorn bieten nicht genügend Arbeitsplätze für alle Einwohner. In Ohorn sind Ende 2006 167 Menschen als arbeitslos gemeldet gewesen. Darunter 81 Frauen, 21 Menschen unter 25 Jahren und 24 Menschen über 55 Jahren. Das Problem hierbei für die Betriebe ist auch das Fehlen qualifizierter Arbeitskräfte. Einige Betriebe suchen schon über längeren Zeitraum Arbeitskräfte ohne Erfolg. Nur mit ständiger Fortbildung der Menschen in Kooperation mit den Betrieben kann ein sicherer Arbeitsplatz entstehen.