Der primäre Sektor
Die Entwicklung der Land- und Viehwirtschaft in Ohorn
Die Landwirtschaft war jahrhundertelang die ausschließliche Beschäftigung der Einwohner des Ortes Ohorn. Bis ins 18. Jahrhundert beschränkte sie sich auf den Anbau von Roggen, Hafer, Gerste, Lein und Flachs. Um die Viehwirtschaft aufrecht zu erhalten können, wurden auch oft noch Rüben angebaut. Damit wurde die Lebensgrundlage in Ohorn gesichert. In der Industrialisierung wurde der Flachsanbau nicht mehr betrieben, da nun Wolle und Baumwolle ins Deutsche Reich aus dem Ausland eingeführt wurde. Zu dieser Zeit spielte aber der Obstanbau eine große Rolle. „Nachzulesen ist dies im Ausgedingevertrag des Gutes Nr. 30 vom 1. April 1730 Zu dieser Zeit zählte man in Ohorn 11114 wirtschaftlich genutzte Obstbäume.“ 8 Ebenso wichtig wie die Landwirtschaft war auch die Viehzucht in Ohorn. 1828 wurde das Rittergut von Friedrich August Hempel übernommen. Er veranlasste die erste Gesamtviehzählung in Ohorn. Neben dem Rittergut besaßen auch noch zahlreiche Bauern Ställe. „Mancher Bauer hat wohl zur Zeit auch seine zwei Schweine, eins fürs Haus und eins zum Verkauf, so auch mehrere Häusler mästen und schlachten eins fürs Haus, jedoch ist solches nur temporär und im Ganzen keine große Rechnung darauf zu machen.“
Die Forstwirtschaft
„Die Rittergutsherrschaft in Ohorn hatte die Obhut des Waldes einem Revierjäger übertragen“ , dem mehrere Arbeitskräfte unterstellt waren. Trotz der weniger intensiven Nutzung der Wälder rund um Ohorn, war die Jagd eine rentable Einnahmequelle für die Gemeinde. Aus der Not heraus entwickelte sich durch die Forstwirtschaft auch ein neues Gewerbe: die Köhlerei. Nachweis dafür ist heute der Name des Berges „Kohlicht“, an dem die Köhler Holzkohle als Heizmaterial herstellten. Insgesamt hatte die Forstwirtschaft keinen großen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung Ohorns. 9